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29.03.2024


Erlebnisse mit dem Schwerbehindertenausweis



Bis heute hab ich noch keine Erlebnisberichte über das Leben mit einem Schwerbehindertenausweis im Netz gelesen, deshalb will ich damit beginnen:

Als ich noch in der Berufsschule war, bekam ich schon den Ausweis. Ich wußte, daß damit Erschwernisse bei einer Jobsuche einhergingen.
Die Berufsschule ging zu Ende und ich mußte mich bewerben und damit begann eine kleine Frustrationszeit. Ich bewarb mich auch bei den öffentlichen Stellen, diese hatten immer den Zusatz: "Schwerbehinderte mit gleicher Qualifikation werden bevorzugt behandelt" (Inzwischen weis ich, daß sie diesen Passus schreiben müssen, ansonsten ist die Stellenauschreibung ungültig wegen eines Formfehlers).
Ich bekam Absagen über Absagen und das bei meinen Qualifikationen (Ich bin Datenverarbeitungskaufmann).
Ein Arbeitgeber wollte mich sogar (man höre und staune), jedoch konnte ich zur damaligen Zeit den Job nicht annehmen (Man mußte gut klettern können, habt ihr das mal mit Stock und Höhenangst probiert). Nach einiger Zeit, fand ich dann die Arbeisstelle, die ich jetzt habe.
(Noch eine Bemerkung: Wenn ihr von eurem (zukünftigem) Arbeitgeber gefragt werdet, ob ihr einen Schwerbehindertenausweis habt, dann antwortet wahrheitsgemäß, denn dies ist sonst ein fristloser Kündigungsgrund.)

Natürlich gibt es nicht nur die negativen Seiten des Ausweises. Es gibt auch ein paar positive Seiten. Zu Erwähnen wäre da die Nachteilsausgleiche (Nicht Vergünstigungen, wie es weitläufig heißt!!!!), wie z.B. die Jahreskarte für 60€ (früher 120 DM), mit der man in jedem Verkehrsverbund Deutschlands kostenlos befördert wird (Selbst bei Flügen gibt es Ermäßigungen, fragt deshalb immer beim Flugschalter bzw. Reisebüro nach). Oder auch, daß man bei Ausstellungen, Filmvorführungen o.ä. zum Kinder- und Seniorentarif besuchen kann.
Wenn man noch das Merkkennzeichen "B" hat, dann ist meist die Begleitperson frei oder bekommt eine Vergünstigung (Fragt beim Kartenverkauf nach, denn es liegt im Ermessen des Ausstellers bzw. der Fluglinie, ob die Begleitung frei oder ermäßigt ist.).
Wer noch berufstätig ist, wird auch den Zusatzurlaub zu schätzen wissen (35 anstatt 30 Tage Urlaub).

Ich will auch mit der irrigen Meinung aufräumen, daß der Ausweis bei einer Beschäftigung ein Freibrief ist. Den Arbeitgeber kann man nur bremsen, wenn er einen entlassen will (Antrag beim Versorgungsamt muß gestellt werden), und niemals ganz aufhalten. Er finden immer Wege, um sich von unliebsamen Arbeiternehmern zu trennen.


Ich will noch gefüllt werden :-)))
Da bis heute (23.02.2002) immer noch keine Mail für eine Erweiterung ankam, habe ich beschloßen, bei einer weiterhin so guten Beteiligung der Leser ab dem 31.3.2002 diese Unterseite vom Netz zu nehmen.
Da ich inzwischen Morddrohungen bekommen habe (Hallo Jutta ;-) ), falls ich die Seite vom Netz nehme, und ich verständlicherweise an meinem bischen Leben hänge, werde ich die Seite weiterhin im Netz lassen.


Wenn ihr auch solche oder ähnliche Erlebnisse wißt, dann schreibt mir und ich veröffentliche sie auch hier. Meine Adresse findet ihr unter der Startseite .